SVEN HEUCHERT

Tag: deutsche Lyrik

Gefrierfleischorden

Mein Großvater steht vor dem Herd und rührt in einem großen Topf, feuchter Dunst zieht durch das angekippte Fenster. Er schöpft mit einer Kelle Schaum ab, und erst jetzt sehe ich den Kopf, der auf dem kochenden Wasser schwimmt. Hier, sagt er und schneidet mit einem seiner Ausbeinmesser ein Stück aus der Backe. Da ist […]

Trauergestecke

I9.03.1989 – 22.05.2005, das sind die Daten, es ist einer dieser ganz glatten Steine, tiefschwarz und so poliert, dass man sein eigenes Spiegelbild auf der Oberfläche erkennt. Ich mag diesen neuen Bereich; ruhig und gepflegt und jede Menge junger Menschen. Gab es da nicht einmal diesen Spruch von James Dean, ich erinnere mich nicht mehr […]

Kies

Der Staub legte sich langsam über den Schotter. Sie sahen dem Pritschenwagen hinterher. Was wollte der? Rheinkies. Holt der nächste Woche ab. Wim nickte. Bestimmt für ne Einfahrt, oder? Drickes leckte sich über die Oberlippe. Schottergarten, Teich, Gabione – mir scheißegal, solange der pünktlich zahlt. Na ja, auch n Bier? Klar, gerne. Drickes zeigte auf […]